Fragen und Antworten zum Thema Nachhaltigkeit
🌱 FAQ
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Was bedeutet CSRD und für welche Unternehmen ist diese verpflichtend?
Die Corporate sustainability reporting directive (CSRD) ist die europäische Richtlinie (EU) 2022/2464 zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen. Sie wird gestaffelt in verschiedenen Schritten für Unternehmen unterschiedlicher Größen eingeführt. Sie verpflichtet die Unternehmen, den Nachhaltigkeitsbericht innerhalb des Lageberichtes als eigenen Abschnitt zu veröffentlichen. Zudem muss dieser geprüft werden. Aktuell wird die Richtlinie in nationales Gesetzt überführt.
Geschäftsjahr | Berichtsjahr | Unternehmen | Kenngrößen (zwei von drei erfüllt) |
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2024 | 2025 | Haftungsbeschränkte, kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitende (im Durchschnitt) |
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2025 | 2026 | Haftungsbeschränkte, Unternehmen, Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen |
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2026 | 2027 | Börsennotierte KMU, kleine und nicht komplexe Kreditinstitute, firmeneigene Versicherungsunternehmen |
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2028 | 2029 | Nicht-EU-Unternehmen |
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Link zur Richtlinie: EUR-Lex – 32022L2464 – DE – EUR-Lex (europa.eu)
Was sind die ESRS?
Die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind die Standards nach denen für die CSRD berichtet werden muss. Sie beschreiben den Aufbau und die Inhalte des Nachhaltigkeitsberichtes und gliedern sich in zwei Allgemeine, fünf Umwelt, vier Soziale und einem Governance Standard.
Standard | Thema | Unterthema | Unter-Unterthema |
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ESRS E1 | Klimawandel |
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ESRS E2 | Umweltverschmutzung |
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ESRS E3 | Wasser- und Meeresressourcen |
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ESRS E4 | Biologische Vielfalt und Ökosysteme |
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ESRS E5 | Kreislaufwirtschaft |
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ESRS S1 | Eigene Belegschaft |
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ESRS S2 | Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette |
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ESRS S3 | Betroffene Gemeinschaften |
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ESRS S4 | Verbraucher und Endnutzer |
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ESRS G1 | Unternehmenspolitik |
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Link zu den ESRS: First Set of draft ESRS – EFRAG
Was ist die EU-Taxonomie und für welche Unternehmen ist diese verpflichtend?
- Innerhalb der EU-Taxonomie (Verordnung (EU) 2020/852) sollen die Unternehmen Ihre Wirtschaftsaktivitäten als Taxonomie konform oder nicht einstufen. Eine Aktivität ist dann konform, wenn sie
- einen Beitrag zu einem Umweltziel leistet
- keinen negativen Beitrag zu einem anderen Umweltziel leistet
- Mindeststandards für Arbeits- und Menschenrechte eingehalten werden
Die Umweltziele entsprechen den Umweltthemen aus den ESRS (Klimawandel, Anpassung an den Klimawandel, Nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeresressourcen, Kreislaufwirtschaft, Umweltverschmutzung, Biodiversität
- Zusätzlich muss der Gesamtumsatz, die Investitionsausgaben (Capex) und die Betriebsausgaben (Opex) anteilig für die Wirtschaftsaktivitäten angegeben werden.
- Berichtspflichtig sind alle Unternehmen, die auch nach der CSRD berichtspflichtig sind.
- Link zur Richtlinie: EUR-Lex – 32020R0852 – DE – EUR-Lex (europa.eu)
Was ist die CSDDD?
- Die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) wird das europäische Lieferkettengesetzt werden. Dadurch sollen Unternehmen, die in Europa tätig sind, die Menschenrechte innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette achten. Wenn die CSDDD von allen Gremien innerhalb der EU angenommen wurde, werden hier weitere Informationen folgen.
- Link zum Entwurf der CSDDD: EUR-Lex – 52022PC0071 – DE – EUR-Lex (europa.eu)
- Von dem Europäischen Rat hat die CSDDD keine Mehrheit bekommen. Aktuell ist ungewiss, wie es mit dieser Direktive weitergeht.
Was sind die Green Claims?
- Durch die Green Claims Verordnung will die EU gegen Green Washing vorgehen. Wenn die Green Claims von allen Gremien innerhalb der EU angenommen wurde, werden hier weitere Informationen folgen.
- Link zum Entwurf der Green Claims: Proposal for a Directive on green claims (europa.eu)
Begriffsdefinitionen
DNK
Der DNK ist der deutsche Nachhaltigkeitskodex, erstmals im Jahr 2011 entwickelt durch den Rat für nachhaltige Entwicklung.
GRI
Die Global Reporting Initiative ist der internationale Standard für Nachhaltigkeitsberichterstattung. Erstmals entwickelt 1999 durch die Vereinten Nationen.
GHG-Protokoll
Das Greenhouse Gas Protocol ist der Standard für die Berechnung und Berichtserstellung von Treibhausgasen.
CO2-Aquivalent
Innerhalb des GHG-Protocol muss nicht nur die Emission von CO2 angegeben werden, sondern auch von anderen Treibhausgasen wie beispielsweise Methan, SF6 oder FCKWs. Um die gesamten Treibhausgasemissionen einheitlich darstellen zu können, wird das „Treibhausgaspotential“ aller anderen Stoffe auf CO2-Aquivalente umgerechnet.
CO2-Fußabdruck
Unter dem CO2-Fußabdruck werden alle CO2-Emissionen zusammengefasst, die ein Mensch persönlich verursacht. Seinen eigenen Abdruck zu reduzieren ist gut, allerdings steht dieses Modell in der Kritik, da dieser Blick von den großen Emittenten ablegen kann und das Potential der Reduzierung je nach Person nicht so groß ist.
CO2-Handabdruck
Der CO2-Handabdruck wiederum befasst sich nicht mit der eigenen Reduktion von Treibhausgasemissionen, sondern mit dem positiven Impact, den man selbst auf andere hat, wodurch diese wiederum ihre Emissionen reduzieren. Dieses Modell wird als positiver angesehen, da es nicht um Verzicht geht, sondern um die positive Motivation anderer. Zudem ist der Impact höher, da es nicht nur um einen selbst geht, sondern um viele andere.
Klimaneutralität
Klimaneutralität bedeutet, dass ein Unternehmen „auf dem Papier“ keine Treibhausgase ausstößt. Da dies für viele Unternehmen faktisch nicht möglich ist, kann dies nur durch Kompensation der nicht zu reduzierenden Emissionen gelingen.
Klimawandel
Der Klimawandel beschreibt die langfristige Änderung von Klimaparametern wie der Temperatur oder dem Niederschlag. Das Klima der Welt hat sich im Laufe der Erdgeschichte durch Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge immer wieder geändert. Allerdings gilt es als bewiesen, dass der aktuelle Wandel menschengemacht ist.