CSDDD gescheitert
Wie geht es weiter?
Am 28.02.2024 sollte der Europäische Rat die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) final beschließen. Da sich Deutschland aufgrund der FDP enthalten hat, ist die CSDDD zunächst gescheitert. Wie und wann es nun mit einem europäischen Lieferkettengesetz weitergeht, ist fraglich.
Verschiedene Verbände aber auch Unternehmen von Aldi, über die Chemiekonzerne Bayer und BASF, von Volkswagen bis Vaude haben sich klar für die CSDDD ausgesprochen. Die Gründe dafür sind vielschichtig:
- Zum einen sollte es einen einheitlichen Standard geben, der für die gesamte EU gilt, denn in einzelnen Ländern wie beispielsweise Frankreich oder Deutschland gibt es bereits ein nationales Lieferkettengesetz.
- Viele Firmen hatten sich bereits auf den neuen Standard eingestellt, Zeit und Geld investiert, um die Anforderungen erfüllen zu können.
- Durch Transparenz Verantwortung übernehmen: Den Firmen, die sich entlang ihrer Lieferkette engagieren, einen Vorteil mitgeben und nicht den Unternehmen, die auf den Schultern der Schwächeren ihre Gewinne maximieren.
In einer Studie der KMPG zum Thema „Stand der Integration von ESG-Risiken“ steht u. a.:
„Sie [Die EZB] sieht bei den Instituten große Defizite in Sachen Nachhaltigkeit und mahnte die mangelhafte Integration von ESG‑Risikofaktoren an – etwa wegen der Auswirkungen von Extremwetterereignissen auf die Bilanz der Banken. Oder wegen eines Kundenstamms mit erhöhtem Transformationsbedarf hin zu einem CO2-armen oder -ärmeren Geschäftsmodell.“
Die Banken weltweit erhöhen ihre Investitionen, um Nachhaltigkeitsrisiken besser bewerten und analysieren zu können. Dies kann nur funktionieren, wenn die Firmen auch die dementsprechenden Daten liefern. Durch eine Verpflichtung nach der CSDDD hätten die Unternehmen es machen müssen, ob dies nun auch freiwillig passieren wird, ist fraglich, was wiederum Auswirkungen auf die Beschaffung von Fremdkapital haben kann.
