Die Inflationsrate in Deutschland sinkt

Die Inflationsrate in Deutschland sank im August 2024 auf den niedrigsten Stand seit etwa dreieinhalb Jahren. Seit Juli 2021 war die Inflation kontinuierlich gestiegen und erreichte in den Jahren 2022 und 2023 Rekordwerte. Hauptursache hierfür waren unter anderem Basiseffekte, die auf die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer im Zuge der Corona-Pandemie in der zweiten Jahreshälfte 2020 sowie die damit verbundenen sinkenden Preise vieler Waren zurückzuführen sind.

Was bedeutet Inflation?

Der Begriff Inflation beschreibt den Wertverlust des Geldes, also die Abnahme der Kaufkraft. Sowohl Verbraucher als auch Unternehmen spüren die Inflation durch steigende Preise für Endprodukte wie Konsumgüter (z.B. Lebensmittel) oder Investitionsgüter (z.B. Maschinen). Der Verbraucherpreisindex, der die Preisentwicklung der Ausgaben privater Haushalte abbildet, dient zur Messung der Inflation. Eine Erhöhung des Index zeigt eine steigende Inflationsrate an (siehe auch die jährliche Inflationsrate).

Der Preisanstieg in Deutschland schwächt sich weiter ab. Im September stiegen die Verbraucherpreise um 1,6 Prozent, während sie im August noch bei 1,9 Prozent lagen. Aufgrund der verlangsamten Preisentwicklung in den größten Volkswirtschaften wird auch auf gesamteuropäischer Ebene ein deutlicher Rückgang erwartet. In Italien beispielsweise betrug der Anstieg der Verbraucherpreise nur noch 0,8 Prozent (nach 1,2 Prozent im Vormonat), wie aktuelle Daten vom Montag zeigen. Auch in Frankreich (1,5 Prozent) und Spanien (1,7 Prozent) ist eine sichtbare Entspannung zu erkennen.

Ein weiterer Zinsschritt im Oktober galt lange als unwahrscheinlich. Doch aufgrund der neuen Preisdaten wird dieses Szenario an den Finanzmärkten nun als deutlich wahrscheinlicher eingeschätzt, und viele Ökonomen haben ihre Prognosen entsprechend angepasst.